Der synodale Weg und die Sexualmoral

 

Am vergangenen Donnerstag war Dr. Markus Wonka im Rinkeroder Pfarrzentrum zu Gast. Wonka ist Mitglied des Forums „Liebe in gelingenden Beziehungen - Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ und damit ein Teil eines wesentlichen Bausteins in der Diskussion des „Synodalen Weges“. Anlass der Einladung zu dieser Veranstaltung war die Fusion der drei Pfarrgemeinden St. Regina, St. Pankratius und St. Lambertus vor zehn Jahren. „Wir wollen diesen denkwürdigen Tag nutzen, die aktuelle kirchliche Situation anzuschauen, welche Perspektiven sich aus dem synodalen Weg für die Zukunft unserer Kirche und jedes einzelnen Christen ergeben können“, stellte Pastoralreferentin Barbara Kuhlmann des Zusammenhang klar und erklärte weiter: Mit zurückhaltender Spannung blickten immer noch viele Menschen, vornehmlich die ältere Generation, auf den synodalen Weg, den die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZDK) vor einem Jahr ins Leben gerufen haben. Damit solle ein Weg der Erneuerung gegangen und Vertrauen zurückgewonnen werden. Vertrauen, das durch die Offenlegung des sexuellen Missbrauchs an Kindern und Jugendliche durch Priester zerstört worden sei.

In seinem Vortrag legte Wonka die Arbeitsweise des synodalen Weges dar und erläuterte die Diskussionslinien des Forums „Sexualmoral“. Dabei wurde deutlich, vor welchen Herausforderungen die Mitglieder des Forums stehen, wenn es heißt, aus konträren Sichtweisen doch Gemeinsamkeiten herauszufiltern, die allen ethische Orientierung bieten können. Und so wurde ganz offen gefragt: Muss jeder sexuelle Akt darauf ausgerichtet sein, Kinder zur Welt bringen zu wollen? Darf ausschließlich innerhalb der Ehe ein Sexualleben gelebt werden? Oder kann und muss es nicht auch andere sinnvolle und lustvolle Erfahrungsräume geben, die den besonderen Wert der Ehe aber nicht ausschließen? Wie steht es um die Anerkennung von homosexuellen Partnerschaften oder wiederverheiratet Geschiedenen? Gehört es zur Identitätsbildung eines jungen Menschen, sich als sexuelles Wesen zu erleben, ohne direkt einen Kinderwunsch zu hegen?

Die rege Diskussion unter den 20 Gästen im Anschluss an den Vortrag zeigte deutlich, wie sehr Menschen von diesen Fragen berührt werden. Wonka selbst dankte für die Offenheit seiner Zuhörer: „Ich gebe Ihre Beiträge weiter, sie unterstützen die Arbeit im Forum!“.