Firmfahrt nach Hamburg unter dem Motto:
"Woran glaubst du denn ?"
Am vergangenen Wochenende waren acht Jugendliche in Begleitung von Martin Niesmann und Anna Stehling auf der Firmfahrt in Hamburg. Nach einer langen Anreise kamen sie erst am späten Freitagabend in Hamburg an. Doch am Samstag nutzen sie die Zeit und entdeckten die Großstadt unter dem Motto „Woran glaubst du denn?“. Auf dem Programm stand zunächst der Besuch der Erlebnisausstellung „Dialog im Dunkeln“. Dies war eine sehr interessante Herausforderung für die Teilnehmerinnen. Wie blind geführt zu werden, stellt selbst in spielerischer Weise eine große Herausforderung dar.
Nach einer intensiven Einführung, woran die Jugendlichen glauben und wo sie in Hamburg Gott suchen würden, gingen die Jugendlichen in Kleingruppen durch die Stadt, um Fotos zu machen, wer und wo Gott für sie ist.
Ein glücklicher Zufall war es, dass ausgerechnet an diesem Samstag in Hamburg die Nacht der Kirchen stattfand und viele Kirchen zu unterschiedlichen Aktionen einluden, um der Frage auf den Grund zu gehen: Woran glaubst du denn? Die Drensteinfurterinnen wählten dabei vor allem musikalische Angebote und genossen den Abend in der Stadt. Erst spät am Abend kehrten sie wieder zurück in der Jugendherberge und fielen müde ins Bett. Sonntags gingen alle in die Messe im sog. „Kleinen Michel“
Sie erlebten eine Taufe, Kommunionkinder Hamburgs und wieder einen Gospelchor. Dort war auch ein geeigneter Ort, um das Erlebte vom Vortag miteinander zu besprechen. Nachmittags hatten die Jugendlichen die Gelegenheit einen Brief an sich selbst zu schreiben: „Was muss ich mir mal sagen?“ Dafür wählte die Gruppe einen besonderen Ort: die Plaza der Elphi. Gegen Ende belohnten sich alle mit einem Eis bevor sie wieder den Weg nach Drensteinfurt antraten.
Firmkurs in Drensteinfurt unter dem Motto: "Wie will ich leben?"
Ganz ähnliches unternahmen acht Firmanden, die in Drensteinfurt der Frage nachgingen, wie sie leben wollen. Impulse dafür gibt es auch in einer kleinen Stadt wie Drensteinfurt genug. Die Gruppe besuchte unter der Leitung von Barbara und Edgar Kuhlmann die „Tafel“ und informierte sich ausgiebig über das Projekt und darüber, warum man sich ehrenamtlich engagiert. Sichtlich beeindruckt waren sie dabei davon, dass sich alle ohne Bezahlung in der Freizeit so intensiv und professionell für andere einsetzen. Danach stand der Besuch der ehemaligen Synagoge auf dem Plan. Dort wartete Bettina Reher vom Synagogenverein und erzählte vom damaligen Leben der jüdischen Bürger und Bürgerinnen in Drensteinfurt. Auf die Frage der Jugendlichen, warum sie sich engagiert, antwortete sie, sie wolle, dass solch ein Verbrechen nie wieder möglich wird, dass Menschen stigmatisiert, verfolgt und ermordet werden, mit denen man doch eigentlich zusammengelebt hat. Ein Augenmerk lag bei ihren Ausführungen Dr. Ludwig Metzger, der in der Reichkristallnacht 1938 Haltung zeigte, die misshandelten Juden und Jüdinnen im Krankenhaus behandelte und vor den Nationalsozialisten beschützte.
Nachmittags zogen die Jugendlichen zum Friedhof, um das Grab von Dr. Metzger zu besuchen. Auf dem Weg machten sie Halt im Eiscafé Valcellina. Auch hier ergab sich zufällig eine Gelegenheit zu erfahren, wie man sich für andere engagieren kann. Während die Jugendlichen ihr Eis genossen, informierte der Besitzer Ayman Mohamed über sein besonderes Kaffeeprojekt: Man kauft einen Kaffee und spendet zugleich für jemanden, der es sich gerade nicht leisten kann. So könne man leicht anderen eine Freude bereiten, meinte Ayman Mohamed. Immer wieder nutzen es Menschen.
Mit diesen vielen Eindrücken gingen die Jugendlichen auf dem Drensteinfurter Friedhof bei schönstem Sonnenschein für sich selbst der Frage nach, was sie in ihrem Leben bewirken und erreichen wollen. Sonntags trafen sich alle ein letztes Mal. Das Glaubensbekenntnis wurde besprochen. Mit eigenen Worten versuchten sie eine Übersetzung. Dem schloss sich auch für diese Jugendlichen der Auftrag an, durch die Stadt zu streifen und Gott in Drensteinfurt zu finden und ein Foto von dem Ort zu machen. Sie wurden tatsächlich fündig auf dem Marktplatz, vor dem Münsterlander Hof ebenso wie vor der Kirche und im Park, bei der Tafel, dem Eiscafé, der ehemaligen Synagoge. Wo sollte Gott auch nicht sein?